Neue Heimat für den 'Welser Merkur'
Eine einzigartige Terrakotta-Statuette des römischen Handelsgottes Merkur und tausende weitere, teils wertvolle archäologische Fundstücke, übergab die VKB-Bank Wels dem Stadtmuseum als Schenkung. Gefunden, sorgfältig geputzt und fachgerecht katalogisiert wurden die Artefakte aus der Römerzeit bei den archäologischen Ausgrabungen auf der Baustelle der VKB-Bank am K.-J.-Platz. Diese fanden mit der Schenkung und der Übergabe eines Ausgrabungsberichts ihr Ende. Stadtrat Dr. Martin Oberndorfer, Referent für Wirtschaft und Wissen, und Dr. Renate Miglbauer, Leiterin des Stadtmuseums, nahmen die Sammlung in Empfang, die von Archäologen Mag. Wolfgang Klimesch und VKB-Regionaldirektor Gerhard Reichl im Römerhaus des Stadtmuseums übergeben wurde.
„Wels war zur Römerzeit eine beachtliche Stadt mit bis zu 30.000 Einwohnern. Bei Grabungsarbeiten findet man in der Innenstadt immer wieder eindrucksvolle Fundstücke aus dieser Zeit. Diese Zeugnisse der großen kulturellen und wirtschaftlichen Vergangenheit unserer Stadt sollten wir als Gesellschaft so gut es geht sichern und bewahren. Daher danke ich der VKB Bank sowohl für die Umsicht und die großartige Zusammenarbeit beim Umbau ihres Bankhauses als auch für die nun erfolgte Spende der zu Tage gebrachten Fundstücke an das Archäologiemuseum der Stadt Wels“, so Stadtrat Dr. Martin Oberndorfer, Referent für Wirtschaft und Wissen.
„Dass wir als Bank die Statuette eines Handelsgottes auf unserem Grund gefunden haben, war für uns schon ein gutes Zeichen. Deshalb freut es uns nun sehr, wenn der ‚Welser Merkur‘ im Stadtmuseum eine nachhaltige Heimat findet. So wie wir als VKB-Bank in Wels seit knapp 100 Jahren unsere Heimat gefunden haben“, so Gerhard Reichl, VKB-Regionaldirektor Wels-Innviertel.
„Von Beginn an war es eine ganz tolle Zusammenarbeit mit der VKB-Bank. Wir nehmen die Funde gerne mit der Verantwortung an, sie den nächsten Generationen der Bevölkerung zeigen zu können“, so Dr. Renate Miglbauer, Leiterin des Stadtmuseums Wels.
vlnr: Archäologe Mag. Wolfgang Klimesch, VKB-Regionaldirektor Gerhard Reichl, Stadtrat Dr. Oberndorfer, Dr. Renate Miglbauer, Stadtmuseum Wels
Bedeutende Funde am K.-J.-Platz
Als im April 2021 die ersten Funde gemacht wurden, versprach die VKB-Bank die Schenkung aller Fundstücke an die Stadt. Geleitet wurden die archäologischen Ausgrabungen, die neben den normalen Bautätigkeiten durchgeführt wurden, vom Archäologen Wolfgang Klimesch: „Es war doch überraschend, dass wir so viele Funde gemacht haben, weil bei Sondierungsausgrabungen vor vier Jahren Störungen bis in drei Meter Tiefe festgestellt wurden. Wir sind aber sehr erfreut, dass so viel zum Vorschein kam, vor allem auch sehr spannende und besondere Funde. Damit können bedeutende Erkenntnisse zum antiken Wels gezogen werden.“ Das bestätigt auch Dr. Renate Miglbauer, die Leiterin des Stadtmuseums: „Die Bedeutung vieler Funde liegt in ihrem Alter, das noch vor dem 3. Jahrhundert nach Christus anzusetzen ist. Aus der Zeit wissen wir noch relativ wenig. Die Ton-Statuette des Merkurs oder ein eher seltenes Bronze-Fundstück, das wahrscheinlich zu einer Tapferkeitsmedaille gehört hat, weisen darauf hin, dass in der Stadt wahrscheinlich Veteranen und Händler Wohnhäuser und Geschäfte mit gehobener Ausstattung hatten.
„VKB-Park Mercurius, Kaiser-Josef-Platz“
Mit Februar 2021 startete das Bauprojekt „VKB-PARK MERCURIUS“, dessen Namensgeber der Sensationsfund der archäologisch begleiteten Erdbauarbeiten auf der Baustelle, der römische Handelsgott Merkur, ist. Dabei wird auf nachhaltige Bauweise, anrainerfreundliche Abläufe und Partnerschaften mit heimischen Unternehmen gesetzt, um den regionalen Wirtschaftskreislauf zu fördern. Zwischen dem Welser Kaiser-Josef-Platz 47 und der Rablstraße entstehen auf dem rund 3.750 Quadratmeter großen Areal in vier Gebäudekomplexen modernste Büro- und Geschäftsflächen,49 Mietwohnungen, eine über 5.000 Quadratmeter große Tiefgarage sowie in einer weiteren Bauphase die VKB-Bankfiliale der Zukunft. Ziel des Bauprojekts ist es nachhaltige Objekte mit geringen Betriebskosten und hoher Nutzenzufriedenheit zu schaffen, die über Generationen hinweg flexibel nutzbar sind und sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mieterinnen und Mieter auswirken. Der erste Teil des Bauprojekts wird 2023, der zweite Anfang 2024 abgeschlossen sein.