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Sind Hedgefonds böse?

Aktienkurs

Hedgefonds stehen für ungebremste Gier und als Treiber der Geldbranche oft am Pranger. Soweit die weitverbreitete Meinung. Aber machen wir uns das nicht zu einfach? Hedgefonds fällt an Märkten auch eine wichtige Rolle zu. Sie sorgen für Klarheit und verhindern oft Blasenbildung, denn bei Wetten beispielsweise gegen Unternehmen und dem damit einhergehenden Kursverfall zeigen sie auf, dass sie nicht an die Wachstumstheorie des Vorstandes glauben. Das englische Verb „hedge“ bedeutet absichern. Aber dies ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich ist es möglich mit Hedgefonds bestimmte Risiken abzusichern, da in der Regel mehr Finanzinstrumente genutzt werden, als dies bei „normalen“ Fonds der Fall ist. Hedgefonds investieren eher riskanter und versprechen aber meist eine höhere Rendite. Bei der Auswahl der Handelsplätze und Mitteln unterliegen sie kaum Einschränkungen. Daher verwenden viele auch Kredite und Leerverkäufe um zu versuchen eine höhere Rendite zu erreichen. Dies ist naturgemäß auch mit entsprechenden Risiken verbunden.

Heute schon Short gegangen?

Leerverkäufe in  Aktien, die gegen eine Gebühr geliehen werden und verkauft werden, sind gängige Praxis. Bei einem sinkenden Kurs liegt der Hedgefondsmanager richtig und kann dann die Papiere zu einem günstigeren Preis wieder kaufen und dem Verleiher zurückgeben. Ein Hedgefonds kann so anders als ein klassischer Aktienfonds selbst bei fallenden Kursen Geld verdienen. In der jüngsten Vergangenheit gab es Beispiele dafür:

2014: Die britische Börsenaufsicht verbietet Leerverkäufe auf Aktien der portugiesischen Banco Espirito Santo. Es soll verhindert werden, dass Spekulanten den Kurs weiter unter Druck setzen.

2016: Nachdem Angela Merkel angesichts des 2017er-Wahljahres Staatshilfe für die Deutsche Bank ausgeschlossen hat, ist das Papier massiv eingebrochen. Hedgefonds haben die Bank im Visier.

2017: Tesla gilt als cool und hip. Der Hedgefonds-Manager Mark Spiegel sieht die Sache anders: Er wettet darauf, dass Tesla pleite geht.

Managed was?

Eine beliebte Investmentstory liefern Managed Futures Hedgefunds. Diese sind auch als "Commodity Trading Advisors - CTA" bekannt. Die Handelsmodelle beruhen meist auf mittel- bis langfristiger Trendfolgesystemen mit Supercomputern. In den frühen Jahren stellten Warenterminkontrakte den Handelsschwerpunkt der Strategie dar. Seit einiger Zeit haben Futureskontrakte auf Finanzinstrumente meist eine höhere Bedeutung. Mittels technischer Analyse und historischer Performancedaten werden Sinn des Investments und das bisherige Verhalten der Strategie abgebildet. Entwicklung in der Vergangenheit können natürlich nicht für die Zukunft garantiert werden. Investoren erhalten auch Zugang zu Märkten, die sehr exotisch sind und sonst meist keine Berücksichtigung in Portfolios finden. Gewinnbringende Geschäfte werden mit möglichst geringem Risiko umgesetzt. Risikomanagement spielt eine zentrale Rolle. Ein optimales Verhältnis von Ertrag und Risiko soll so erzielt werden. Es ist möglich sowohl von steigenden, als auch von fallenden Trends zu profitieren. Die Bedeutung von Managed Futures in der Anlageberatung wächst kontinuierlich. Diese Fonds rücken nun stärker, mit ihrem Risiko/Ertrags-Verhältnis in Zusammenhang insbesondere der risikomindernden Eigenschaften im Portfoliokontext, in den Blickwinkel der Kunden. In vielen Studien der letzten Jahre wird auf die Risikodiversifikationsmöglichkeiten und Korrelationen zu anderen Anlageklassen hingewiesen. In Krisenzeiten könnten daher positive Erträge erwirtschaftet werden, wenn andere Anlageklassen, wie beispielsweise Aktien im Kurs fallen. Professionelle Finanzdienstleistung berücksichtigt in der Regel Managed Futures Fonds, da diese in einem ausgewogenen Anlageportfolio zur Beimischung verwendet werden.

Hinweis

Die Veranlagung in Wertpapiere ist mit Risiken verbunden, bitte beachten Sie diesbezüglich unseren allgemeinen Risikohinweis. Sie finden diesen hier.

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