Nachhaltigkeit bedeutet auch Zukunftsfähigkeit
„Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort oder eine Verpflichtung, es ist uns ein inneres Anliegen. Denn Nachhaltigkeit bedeutet, Verantwortung für die Region zu übernehmen und Entscheidungen nicht zulasten Dritter oder nachfolgender Generationen zu treffen“, so VKB-Vorstandsdirektor Alexander Seiler. Im Gespräch verrät er, was Nachhaltigkeit für die VKB-Bank und für ihn persönlich bedeutet und was seine Definition davon ist.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist heutzutage ein oft verwendeter Begriff, den man sich gerne anheftet, selten aber wirklich lebt. Was genau bedeutet es für Sie und die VKB-Bank, wenn Sie von „Nachhaltigkeit“ und „nachhaltigem Handeln“ sprechen?
„Nachhaltigkeit“ und „nachhaltiges Handeln“ hat in der VKB-Bank seit dem Gründungsjahr eine sehr hohe Bedeutung. Mit unseren genossenschaftlichen Wurzeln ist es uns seit jeher, aktuell und auch in Zukunft ein Anliegen, dass wir unsere Kundinnen und Kunden, die Menschen und Unternehmen in Oberösterreich, in ihrer Unabhängigkeit und Selbstständigkeit sowie ihre positive wirtschaftliche Entwicklung und ihre Ziele unterstützen. Und aus meiner Sicht noch ein wichtiger Punkt in der Nachhaltigkeit: Dass wir die Menschen in Oberösterreich auch ein Stück weit glücklicher machen. Denn ich glaube, dass Glück ohne Nachhaltigkeit nicht geht.
Inwiefern hängen Glück und Nachhaltigkeit Ihrer Meinung nach zusammen?
Ich selbst bin schon Großvater von zwei Enkelsöhnen und meine Familie und ich könnten uns nicht als glücklich sehen, wenn wir wissen, dass wir unseren Nachkommen etwas hinterlassen, das sie belasten wird und sozusagen ihr Glück verhindern würde. Und damit sind wir wieder bereits beim Thema der Nachhaltigkeit angelangt: Nichts zu Lasten nachfolgender Generationen zu machen.
Wie würden Sie den Begriff „Nachhaltigkeit“ demnach definieren?
Wir definieren „nachhaltiges Handeln“ gerne als Verantwortung zu übernehmen, für die Region, für die Umwelt und auch für nachfolgende Generationen. Die für mich treffendste Definition ist daher, dass ich Nachhaltigkeit sehr gerne mit Zukunftsfähigkeit übersetze. Für uns als VKB-Bank geht es darum, dass wir nicht auf Kosten der nachfolgenden Generationen handeln, sondern unser Handeln auch immer unter dem Gesichtspunkt einer kritischen Beurteilung betrachten, welche Auswirkungen es für die nachkommenden Generationen hat. Dabei beinhaltet unser Handeln einerseits wie wir das Kundengeschäft verstehen, andererseits aber eben auch, wie wir mit den Ressourcen umgehen und unser Banking betreiben. Auch die Auswahl unserer Partnerinnen und Partner und wie diese mit dem Thema Ressourcen, Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit umgehen zählt hier dazu. Nachhaltigkeit ist für uns folglich keine Modeerscheinung. Für uns ist das die Grundlage unseres Handelns.
Ist auch von Kundenseite eine wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten spürbar?
Wir wissen, dass es vielen unserer Kundinnen und Kunden wichtig ist, dass sie nicht nur ihre Veranlagungsziele erreichen, sondern vor allem auch wie sie diese erreichen. Daher spielen bei der Entscheidung, welches Anlageprodukt man auswählt, neben den rein wirtschaftlichen Faktoren auch Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie soziale Faktoren eine Rolle. Denn es geht nicht nur darum, nachhaltig Gewinne zu erzielen, sondern auch darum, nachhaltig positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Es geht folglich nicht nur um „was möchte ich erwirtschaften“, sondern auch sehr stark darum, „wie möchte ich das erreichen“. Und dieses „wie“ ist in der Nachhaltigkeit ein zentraler Punkt.
Wie spiegelt sich das in der Produktwelt wider?
In der Produktwelt, wie unter anderem im Veranlagungsbereich, ist es uns sehr wichtig, dass wir unsere Kundinnen und Kunden beim Thema „nachhaltige Geldanlagen“ unterstützen können. Wir haben hier Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten in der Abteilung für Veranlagung, die sich im speziellen mit dem Thema befassen und dementsprechend qualifiziert sind. Es ist uns hier auch ein Anliegen, dass wir eine kritische und unabhängige Produktauswahl nach strengen Auswahlkriterien gewährleisten können. Wir bedienen uns hier internen, aber auch externen Expertenanalyse-Partnern. Dabei wird laufend überprüft, ob sie den Anforderungen in Richtung eines nachhaltigen Investments noch genügen. Ebenfalls betrachten wir unsere Veranlagungsprodukthersteller dahingehend, ob sie ihre Qualitätsstandards entsprechend zertifizieren lassen.
Ich möchte hier aber den Bogen der Nachhaltigkeit ein bisschen weiter spannen. Es betrifft eben nicht nur den nachhaltigen Veranlagungsbereich, sondern auch den Bereich der Kredite. Wir sehen uns sehr genau an, welche Projekte mit Krediten der VKB-Bank finanziert werden. Wir sind ja „Banking geht auch anders“ und „Regional beim Kapital“ dem regionalen Geldkreislauf verpflichtet und wir fühlen uns daher auch verpflichtet, mit diesen Einlagen sinnvolle Projekte in der Region zu finanzieren und zu unterstützen.
Inwiefern deckt sich das mit „Banking geht auch anders“?
Eben genau in diesem Punkt. Banking ist nicht nur der eng fokussierte Blick auf den materiellen Gewinn, sondern dass man den Begriff „Banking“ viel weiter fassen muss. Es geht auch um positive Ergebnisse und diese nicht zu Lasten anderer zu erzielen. Man muss entsprechend fair und mit Rücksichtnahme auf andere handeln – ein wichtiger Aspekt von Nachhaltigkeit.
Wie sieht ihr Wunsch für die Zukunft in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ in der VKB-Bank aus?
Ich denke, dass die Basis, die wir gelegt haben, die wir auch in unserem Selbstverständnis zum Ausdruck bringen, dass nämlich regionale Verantwortung und nachhaltige Entwicklung im Zentrum unseres positiven Handelns, unserer positiven Beiträge für die Region stehen, bestehen bleiben. Dies auch in künftigen Entscheidungen in der Ausrichtung des Geschäfts, das wir als unabhängige Regionalbank, als Banking in einer Kunden- und Werteorientierung verstehen, indem wir die Verbundenheit in der Region in der wir leben und arbeiten, zu dokumentieren – das wird auch weiterhin die höchste Priorität haben.