Ein Banker mit Beat
Thomas Sulzberger ist Kundenbetreuer im VKB-Kundenzentrum in der Linzer Rudigierstraße und bezeichnet sich selbst als Urgestein. Bereits im Jahr 1990 hat er seine Karriere in der Regionalbank begonnen. Doch in ihm schlummern noch weit mehr Talente, als nur mit Finanzen und Zahlen zu jonglieren. Der 49-jährige Linzer bringt als DJ immer wieder die Mischpulte zum Glühen.
Mehr dazu im Interview.
Herr Sulzberger, wie kamen Sie zum Bankwesen?
Eigentlich mehr durch Zufall. Das Finanzwesen hat mich schon immer interessiert, aber vorstellen konnte ich es mir damals nur bedingt. Ich war in der Fußball-Nachwuchsmannschaft des SV Urfahr und auf dem Sprung in die Kampfmannschaft. Parallel habe ich meine Lehre im kaufmännischen Bereich absolviert. Ich bekam dann die Möglichkeit, bei der VKB-Bank zu beginnen, und diese Chance habe ich genutzt. Angefangen habe ich damals im Postversand. Ich konnte dann aber schauen und ausprobieren, welcher Bereich mir am meisten zusagte. Und so bin ich hier als Kundenbetreuer gelandet.
Wie ging Ihre Karriere innerhalb der VKB-Bank weiter?
Nach etwa zwei bis drei Jahren in der VKB-Bank bin ich in die Hauptkasse gewechselt, wo ich auch bis zur Euro-Umstellung geblieben bin. Seit damals bin ich in der Rudigierstraße im bedienten Servicebereich – quasi ein Urgestein in der Rudigier. Es ist auch ein toller regionaler Arbeitsplatz mit Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mittlerweile zum Teil auch schon seit 30 Jahren zusammenarbeite. Wir sind wie eine kleine Familie, die aufeinander schaut. Klar gibt es hier auch immer wieder Hochs und Tiefs, aber es macht mir nach wie vor einfach nur Freude, gemeinsam zu arbeiten und für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein.
Wie darf man sich Sie als Kundenbetreuer vorstellen?
Ich glaube, man merkt mir auch nach 30 Jahren meine Leidenschaft und die Freude an meinem Beruf an. Es macht mir unglaublichen Spaß und das spüren auch meine Kundinnen und Kunden. Vor allem in der Beratung und Betreuung bewege ich mich mit vielen mittlerweile auf einer sehr freundschaftlichen Ebene. Wir kennen und vertrauen einander, egal was ist. Die Kundinnen und Kunden wissen, bei Fragen können sie mich jederzeit einfach anrufen oder kurz hereinkommen. Und genau für dieses Menschliche steht auch die VKB-Bank. Persönlich habe ich einige Erinnerungen, die mich seit meiner Kindheit mit der VKB-Bank verbinden. 1978 habe ich zum Beispiel mein erstes Sparbuch hier bei uns in der Domgasse eröffnet.
„DJ Sulzi“: Was darf man sich unter Ihrem Spitznamen vorstellen?
Musik hat mich immer fasziniert. Wenn früher bei einem Fest der DJ ausgefallen ist, bin ich immer wieder sehr gerne eingesprungen. Und so hat es sich entwickelt, dass ich neben meinem Banker-Dasein immer wieder als DJ auftrete, auch bei internen VKB-Mitarbeiter-Veranstaltungen. Ab und zu sprechen mich Kundinnen und Kunden darauf an. Einmal war eine Kundin bei mir, deren Mann in der kleinen Markthalle seinen 50er gefeiert hat. Ursprünglich war geplant, dass es bis etwa Mitternacht dauern sollte. Im Endeffekt wurde bis 5 Uhr in der Früh gefeiert. Von der Musikrichtung her bin ich für fast alles offen. Ich passe es immer an die jeweilige Stimmung und die Gäste an, auch was die Lautstärke angeht.
Wo trifft man Sie als DJ sonst noch an?
Seit mittlerweile elf Jahren gibt es eine „Kinderdisco“ für Menschen mit Beeinträchtigung. Dazu gekommen bin ich durch einen Bekannten. Von der Altersgruppe her ist hier fast alles dabei, von 20- bis Mitte 60jährigen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern. Sie haben dann etwa drei Stunden Happy Hour, wo sie tanzen und einfach Spaß haben können. Man baut hier auch tolle Beziehungen zu den Jugendlichen auf. Was ich hier so schätze, ist die Ehrlichkeit. Entweder sie mögen dich oder sie mögen dich nicht. Am Anfang kam einmal ein Gast zu mir und meinte: „Bei dir kann man tanzen!“, und das hat mich dann natürlich sehr gefreut. Das ist vielleicht wirklich ein Punkt, der mich auszeichnet: Sowohl als Kundenbetreuer in der Bank als auch als DJ versuche ich, auf mein Gegenüber einzugehen und das anzubieten, was gebraucht wird, um auf der Tanzfläche Spaß zu haben oder finanziell gut abgesichert zu sein.
Der legendäre „5-Uhr-Tee“ im Altersheim – wie kam es dazu?
Wir hatten in der VKB-Bank einmal die Aktion „Zeit schenken“ und ich bot hier meine DJ-Fähigkeiten an. Am Ende war ich dann für ein Altersheim quasi gebucht und es war toll. Das halbe Heim hat mitgemacht, die Pflegerinnen und Pfleger haben getanzt und wirklich eine gute Zeit gehabt. Ich habe hier Hits aus den 50er und 60er Jahren aufgelegt, Musik, die alle gut von früher kannten und mit vielen Erinnerungen verbanden. Danach haben einige andere Heime angefragt, ob ich das nicht öfters und auch bei ihnen machen könnte. Ich meinte nur: ‚Ja, sicher!‘